Die Shisha Kohle
Alles rund um die Kohle!
Heiß muss sie glühen und lange durchhalten… Die Kohle. Grundlegend kann man zwischen zwei Arten von Kohlen unterscheiden: Naturkohle, meist basierend auf Kokosnussschalen oder Bambus und die berühmt-berüchtigten Selbstzünder-Kohlen. Werfen wir mal eben einen Blick auf beide Varianten.
Die Shisha Selbstzünder Kohlen
Jeder Shisha-Raucher wird sich bei dem Wort Selbstzünder angeekelt abwenden, aber tief im Inneren wissen wir: Jeder hat mal damit angefangen. Selbstzünderkohlen sind gepresste Kohlenstofftabletten, angereichert mit – nein, kein Uran – sondern diversen Chemiekalien wie Kaliumnitrat, Schwefel oder Magnesium. Wozu das Ganze? Damit man die Dinger mit einem handelsüblichen Feuerzeug anwerfen kann. Flugs mit der Zange geschnappt, die Flamme drunter, dann knisterts und funkelt es schön und wenn dann eine leichte Ascheschicht zu sehen ist (und bitte nicht vorher), ab auf den Kopf und anrauchen. Hört sich im ersten Moment sehr praktisch an, vor allem für die gemütliche Outdoor – oder Festivalpfeife, aber die Schattenseiten sind oft ein ziemlich ekliger Beigeschmack und der einfache Grund, dass die Kohletabletten nicht so heiß werden wie Naturkohle. Das erschwert die Hitzeregulierung und wenn ihr einen ordentlich feuchten Tabak hat, kommt der einfach nicht in Schwung und es entwickelt sich weder Rauch noch ein ordentlicher Geschmack. Der Einsteiger kann damit die ersten Hüpfer machen, Setups ausprobieren, aber mal sollte sich nicht zu lange damit aufhalten und so bald wie möglich auf Naturkohlen umsteigen. Der Tabak und der Geschmack werden es euch danken, auch wenn die Handhabung etwas aufwändiger ist.
Die Shisha Naturkohlen
Frei von Chemikalien, in schicker Würfelform in diversen Größen erhältlich, wunderbar heiß und ausdauernd: Hallo Naturkohlen. Diese Kohlebrocken bestehen meistens aus gepressten Kokosnußschalen oder Bambus und sorgen für einen Shisha-Spaß über Stunden ohne dass ihnen all zu schnell die Puste ausgeht. Da in die Würfel keine Anzündautomatik eingebaut ist, brauchen sie etwas Beihilfe, damit der Funken überspringt. Die gängigsten Mittel dafür sind entweder ein guter Gasbrenner mit Kartusche oder einer der vielen am Markt erhältlichen elektrischen Kohleanzünder. Beide Arten machen euch schnell und sauber die Kohlen an, jedoch schaut bei der Anschaffung darauf, dass ihr nicht gerade die günstigsten Modelle kauft. Wichtig ist mir das vor Allem bei den Gasbrennern. Viele Baumärkte bieten die Brenner mit zig Kartuschen schon für einen müden Zehner an, aber: Ihr hantiert mit Gas und Feuer und da das Anzünden der Kohle schon mal 10 Minuten dauern kann, steht ihr vielleicht auch nicht dauernd daneben und schaut zu. Natürlich gibt es viele die sagen: „Mein Baumarktbrenner hält schon 38 Jahre ohne kaputt zu gehen“. Sicher, solche gibts auch, trotzdem habe ich persönlich nicht viel Vertrauen in diese Klapperteile. Was die elektrischen Anzünder angeht, läuft das so: Stecker in die Steckdose, Schalter an und warten, bis die Kohlen fertig sind. Der Elephant-Anzünder dürfte wohl am meisten verbreitet sein, kostet um die 25 Euro, solide verarbeitet. Leider schwankt die Lebenszeit dieser Geräte (wie auch die der ganzen Nachbauten und Clones) zwischen 3 Tagen und mehreren Jahren. Da der Anzünder vorsieht, die Kohlen direkt auf die Heizspirale zu legen, kann es schnell passieren, dass Material abplatzt. Mit einem passenden Gitter über der Spirale kann man die Lebenszeit verlängern und das Gerät schonen. Meiner ist seit gut 2,5 Jahren am Leben, hat den einen oder anderen Regenguss überlebt, ist sauber verarbeitet und stabil. Ansonsten gibt es natürlich noch andere Geräte, die fürs Kohleanzünden zweckentfremdet werden können, z.B. umgebaute Raclette-Grills oder elektrische Herdplatten. Läden wie z.B. Poco bieten dort oft eine Auswahl an solchen Geräten zweifelhafter Hersteller zu günstigen Preisen an, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass man auch hier ein Gerät kauft, welches sich nach ein paar Tagen schon mit Funken in den Tod werfen kann. Natürlich gibt es auch clevere Ideen für den Outdoor-Bereich, wenn man auch in der Pampa nicht auf seine Naturkohlen verzichten will. Zum Beispiel kann man einfach die billigen Selbstzünder verwenden um in Kombination mit eine feschen Windschutz aus Alufolie die Naturkohlen zu entzünden. Davon einfach 2-3 Stück auf den Selbstzünder stapeln und den Windschutz und Kamineffekt den Rest erledigen lassen. Die Zusammenfassung (oder wer zu faul zum Lesen ist):
- Selbstzünder sind eine Notlösung, brennen nicht so heiß wie Naturkohlen, können einen fiesen Eigengeschmack bilden, sind dafür spottbillig. Wenns nicht anders geht, zumindest Carbopol-Selbstzünder nehmen, die sind qualitativ noch am Besten. Alternativ zum Outdoor-Anzünden von Naturkohlen verwenden.
- Naturkohlen kommen ohne Chemie in versch. Größen (Standard ist 25x25x25mm), preislich bei rund 5 Euro/Kilo. Bekannte und herrvorragende Marken sind z.B. Cocobrico, Al Duchan Platin, Coco Palm oder Starbuzz Cocobuzz 2.0, Dschinni Cubes.
- Naturkohlen brauchen Schub von außen, entweder durch einen Gasbrenner oder einen elektrischen Kohleanzünder.
- Egal welches Gerät für euch taugt, kauft bitte nicht den billigsten Kram aus dem Baumarkt. Die Firma Campingaz bietet bei den Gasbrennern gute Qualität zu fairen Preisen. Bei den Elektrischen liegen der Klassiker von Elephant oder gleichwertige Clones wie der Al Duchan Hellblazer und der Amy Deluxe Primer auf den oberen Rängen. Nachteil von den elektrischen Anzündern: Sie sterben gerne mal von Montag auf Dienstag. Trotzdem die, wie ich finde, eleganteste Lösung zum Kohle anmachen, vor allem, wenn man überwiegend Zuhause oder Indoor raucht.