Shisha damals & heute
So, ihr seid also auf das Thema der Shisha / Wasserpfeife aufmerksam geworden und wollt jetzt mehr wissen? Sehr gerne. Ich will versuchen, die Grundlagen so einfach und knapp wie möglich zu halten, trotzdem sollt ihr möglich viel mitnehmen.
Historisches zur Wasserpfeife
Setzen wir uns in meinen DeLorean und machen einen kurzen Ausflug. Da es in früheren Zeiten an Schreibwaren, iPads und Computern mangelte, ist die Historie der Wasserpfeife etwas unklar. Es gehen Gerüchte umher, die ersten primitiven Aufbauten aus Kokosnüssen und Bambus wurden in Indien entdeckt. In diesen Konstrukten wurden dann mit Wasser angefeuchtete Tabakblätter geraucht, mit Holzkohlen, die direkt auf die Blätter gelegt wurden. Die Meisten verbinden die Shisha allerdings mit dem arabischen Raum aus 1001 Nacht. Um das 16. Jahrhundert herumwanderte die Shisha hinüber Richtung Persien und erreichte im 17. Jahrhundert auch Arabien, die Türkei (damals noch das osmanische Reich) sowie Tunesien und Ägypten. Über die Jahre und Jahrhunderte hat sich das Shisha rauchen, zu einem gesellschaftlich hoch angesehen Event entwickelt. Es wurden Kaffeehäuser erschaffen oder die Menschen versammelten sich einfach so zum Rauchen. Es wurde Tee, Kaffee, Süßspeisen und Gebäck dazu gereicht und man machte sich eine schöne Zeit. Es gab es handgefertigte Einzelstücke, die sogar unter Generationen weiter vererbt wurden. Bei den traditionellen Treffen entwickelten sich dann natürlich auch gewisse Regeln, an die man sich halten musste. So musste z.B. die Shisha immer auf dem Boden stehen und die eigene Pfeife durfte auch niemals höher stehen als andere Wasserpfeifen.
Die Shisha in der heutigen Zeit
In der modernen Zeit hatte die Shisha dann nach und nach ausgedient und wurde als Alt-Herren-Kram abgetan. Ich wette, viele haben auf dem Dachboden noch ein traditionelles Schätzchen stehen, dass der Onkel vor Jahren mal aus dem Türkei oder Ägypten Urlaub als Souvenir mitgebracht hat. Seit ungefähr 10 Jahren ist die Shisha aber wieder stark im Kommen. Die türkische und arabische Jugend in Deutschland besann sich auf ihre Wurzeln und haben die alte Tradition wieder aufleben lassen. Natürlich wird heute nicht mehr gesellig beisammen gesessen, sondern gechillt und auch die Art des Rauchens hat sich verändert. Wurde in der alten Zeit traditioneller, feuchter Tabak ohne jegliche Aromazugaben geraucht, dominieren heute unzählige Sorten von noch viel mehr Herstellern den Markt. Dem Tabak beigemischte Aromen haben die Shisha „casual“ gemacht. Apfel-, Zitronen-, Kirsch-, Pfirsichtabake, zusätzlich mit Minze gemischt, führen heute die Ranglisten an. Natürlich ist mit dem erneuten Boom auch der Markt an Pfeifen und Zubehör erwacht. Noch nie gab es so viel Auswahl. Die traditionellen, goldenen und silbernen Messing-Pfeifen mussten ein wenig zur Seite rücken und den modernen Pfeifen Platz am Markt einräumen. Konstrukte aus Edelstahl oder komplett aus Glas mit vielen passenden Zubehörteilen sorgen dafür, dass die Szene lebt. Seit 2013 gibt es in Deutschland (Frankfurt /Main) einmal im Jahr sogar eine eigene Shisha-Messe, wo sich das Who-is-who der Shisha-Szene die Hand gibt. Auch die Eröffnungen der Shisha-Bars und Lounges in deutschen Städten ist in den letzten Jahren explodiert. Leider wollen viele wohl nur ein Stück vom Kuchen und achten weniger als Qualität als auf Quantität.